Groothusen, Ev.-ref. Kirche (ehem. St. Petrus)

Orgel von Johann Friedrich Wenthin (17981801)

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Die ev.-reformierte Kirche in Groothusen beherbergt seit dem Jahr 1801 eine „allervorzügliche Landorgel“wie der Erbauer Johann Friedrich Wenthin (Emden) sein Werk selbst bezeichnet. Die hervorragende und solide Bauweise sorgt dafür, dass erst 1930 größere Arbeiten durch Max Maucher (Emden) durchgeführt werden müssen. Seit 1968 muss die schöne Orgel aufgrund starker baulicher und klanglicher Mängel schweigen.

Seit 1987 erklingt die Orgel nach einer Restaurierung durch Alfred Führer (Wilhelmshaven) wieder in alter Schönheit und darf mit Recht als ein Kunstwerk auf europäischer Ebene angesehen werden.


Anm.:
originale Schreibweise der Register in der Einheit Fuß (’).
Anzahl der Pfeifenreihen gemischter Stimmen in römischen Zahlen.

Disposition:

(19 / HW/OW/angeh. Ped)

Manual I

Bovenwerk II

 

Principal

Bordun

Gedact

Fluit travers

Octav

Fluit travers

Nasat

Octav

Mixtuur

Fagot

Trompet

8

16

8

8

4

4

3

2

IV

16

8

 

r (P)

o

o

o

o/r

o

o

o

o

r

r

Principal

Aangenaam Ged.

Gedact Fluit

Octav

Wald Fluit

Cornet

Vox angelica

Vox humana

4

8

4

2

2

III

8

8

 

r (P)

o

o

r

o

r

r

r

 


Pfeifenwerk:

 

P

o

r

=

=

=

Prospekt

1798–1801

1987

Pfeifen des Hauptregisters


Johann Friedrich Wenthin (original)

Alfred Führer (restauriert)

 


Technische Angaben:

 

Manualumfang:

Pedalumfang:

Winddruck:

Tonhöhe:

Stimmung:

Koppeln:

Klaviaturen:

Windladen:

4 Keilbälge:

2 Sperrventile

Tremulant

C – f'''

C – d' (angehängt ans HW)

86mmWS

ca. 1/2Ton über normal

gleichstufig (original)

B/D (Bass und Diskant), BW/Man

r

o

o


Bau-/Restaurierungsgeschichte

1798

1801

Johann Friedrich Wenthin aus Emden erbaut ein Instrument mit 19 Registern auf zwei Manualen und angehängtem Pedal. Das Werk ist in vielen Punkten besonders und modern angelegt. Hervorzuheben sind unter anderem die gleichstufig temperierte Stimmung sowie drei aus Mahagoni angefertigte und innenlabierte Traversflötenregister in 8, 4 und 3Lage. Laut dem Abnahme-gutachten genügt die Orgel selbst höchsten Ansprüchen.

 

 

1911

Erste Klagen über den Zustand der Orgel. In einem Gutachten heißt es unter anderem, dass die Zungenstimmen schon lange unbrauchbar sind.

 

 

1930

Durch Max Maucher aus Emden werden alle originalen Zungenstimmen entfernt. Maucher erneuert die Manualklaviaturen und stellt hinter der Orgel auf einer selbständigen Pedallade einen Subbaß 16 auf.

 

 

1968

Eine gottesdienstliche Nutzung des Instruments ist nicht mehr möglich.

 

 

1986/87

Die Orgel wird nach vielen Jahren des Schweigens durch Alfred Führer Wilhelshaven unter der fachlichen Beratung von Harald Vogel mustergültig restauriert.

 


(Stand 03.05.2022; Literatur und Quellen: Orgeln in Niedersachsen, NOMINE 7/09)