Hage, St. Ansgari

Orgel von Dirk Lohman (17761783)

Navigation: Sankt-Annenweg 1, 26524 Hage

Die St.-Ansgari-Kirche in Hage zählt zu den ältesten Kirchenbauten Ostfrieslands. In den Jahren von 1776 bis 1783 baut Dirk Lohmann unter Verwendung von Material aus dem 17. Jahrhundert eine neue Orgel in die Kirche ein. Die Firma Gebr. Rohlfs führen 1861 Arbeiten an der Orgel aus. Restaurierungsarbeiten durch die Firma Alfred Führer 1979 und 1987 führen das Instrument auf den Originalzustand zurück.


Anm.:
originale Schreibweise der Register in der Einheit Fuß (’).
Anzahl der Pfeifenreihen gemischter Stimmen: z. B. 3fach (3f.).

Disposition:

(22 / HW/BW/Ped)

Hauptwerk I

Brustwerk II

Pedal

 

Prestant

Quintadena

Gedackt

Octaaf

Quint

Octaaf

Mixtuur

Trompet

(Vox humana

8

16

8

4

3

2

4f.

8

8’)

 

r (P)/*

*/o

*/o

*/o

*

*/o

*/o/r

o

+ (vakant)

Gedackt

Prestant

Fluit doux

Woudfluit

Cornet

Dulciaan

8

4

4

2

2f.

8

 

*/o

o/r

o

r

o

o

Prestant

Subbas

Holpijp

Octaaf

Quint

Bazuin

Trompet

8

16

8

4

3

16

8

 

r (P)/o

r

o/r

o/*

o

o

o

 


Pfeifenwerk:

 

P

+

*

o

r

=

=

=

=

=

Prospekt

Vox humana 8’

16./17. Jhd.

1776–1783

1979/1987

Pfeifen des Hauptregisters

vakant (frei, offen)


(?) sehr alte Pfeifen aus der Vorgängerorgel

Dirk Lohmann (original)

Alfred Führer (restauriert, rekonstruiert)

 


Technische Angaben:

 

Manualumfang:

Pedalumfang:

Winddruck:

Stimmtonhöhe:

Temperatur:

Koppeln:

Klaviaturen:

Windladen:

2 Keilbälge:

C – d'''

C – d'

71mmWS

Chorton (a' = 479 Hz)

wohltemperiert (1/5 Komma)

Pedalkoppel HW/Ped: r, Schiebekoppel: r

r

o

r


Bau-/Restaurierungsgeschichte

1659

Erster Hinweis auf eine Orgel (Johannes Debering wird als Organist „confirmiert“).

 

 

1661

Ungenannte Orgelbauer „verbessern“ die Orgel.

 

 

1700

Visitationsbericht: „...eine schöne Orgel, so vorm Chor gebauet“.

 

 

1776

Kontrakt mit Dirk Lohmann (Emden) wegen Umbau oder Neubau der Orgel, der 1777 fertig sein soll, sich aber zum Ärger der Gemeinde jahrelang hinzieht.

 

 

1783

Abnahme durch den Organisten Büning (Hage).

 

 

1860/61

Freric Rohlfs (Esens) repariert die Orgel – von ihm stammt offensichtlich der heutige Dulcian (Inschrift auf dem Becher des C).

 

 

1884

Vox humana 8 wird durch Aeoline 8 ersetzt, Holpijp 8 zu einem Violon 8 umgebaut von Johann Diepenbrock (Norden).

 

 

1917

Die Prospektpfeifen müssen für Kriegszwecke abgegeben werden.

 

 

1919

Ersatz der abgelieferten Prospektpfeifen durch Zinkpfeifen durch die Firma Furtwängler & Hammer (Hannover).

 

 

1921

Waldflöte 2 wird durch Salicional 8’ durch die Firma Furtwängler & Hammer ersetzt.

 

 

1935/36

Aeoline 8 wird durch Sifflöte 1 ersetzt und Quinte 3 im Pedal zu einem Prinzipal 2 durch die Firma Furtwängler & Hammer umgearbeitet.

 

 

1966/67

Im Rahmen der Umgestaltung des Kirchraums wird die Orgel von ihrem ursprünglichen Platz vor dem Chor auf die neuerbaute Westempore umgesetzt. Dabei beginnt Alfred Führer (Wilhelmshaven) einen Umbau, dem die vier Keilbälge, der größte Teil der Traktur, die Registerzüge und die Pedalklaviatur (alles noch original vorhanden) zum Opfer fallen. Der Verlust auch von historischen Pfeifenreihen wird durch Baustopp des Landeskirchenamtes verhindert.

 

 

1979

Restaurierung durch Alfred Führer (Fritz Schild) nach denkmalpflegerischen Maßstäben mit Rekonstruktion der nicht mehr original erhaltenen Register und der 1966 aufgegebenen Originalteile (bis auf die Restarbeiten 1987).

 

 

1987

Vollendung der Restaurierung durch Führer: Rekonstruktion der Prospektpfeifen und der Balganlage (zwei Keilbälge).

 

 

2002

Reinigung und Überholung der Orgel mit Verbesserung der Intonation durch Bartelt Immer (Norden).

 


(Stand 03.05.2022; Literatur und Quellen: www.ansgari-kirche-hage.de, Abrufdatum 20.05.2020; Reinhard Ruge)